Am zweiten Märzwochenende war ich auf dem Facebook-Barcamp 2015 im schicken Hamburger Betahaus. Das fb-camp wird bereits seit 2012 von Silke Schippmann und Christian Rasch in Hamburg veranstaltet. Je öfter ich diese alternative Veranstaltungsform wahrnehme, desto mehr wächst sie mir ans Herz. Vor allem die konsequente Ausrichtung auf die Bedürfnisse derer, die im Job operativ mit Social Media beschäftigt sind, bringt mir den größten Mehrwert. Eine gute Übersicht zu Barcamps in Deutschland findet sich hier.
Tipps und Tricks für den Arbeitsalltag
Vor allem die Session mit Heiko Hebig, Partnership Manager bei Facebook Deutschland in Hamburg und links im Bild neben Veranstalterin Silke Schippmann, hat mir im Rückblick die meisten praktisch nutzbaren Hinweise gegeben. Also dann:
Wie postet man gut auf Facebook?
- Jeder Post ist eine neue Chance – laut Heiko Hebig ist die zeitliche Nähe einzelner Posts nicht entscheidend. Wenn mir drei Minuten nach einem Post ein weiterer, neuer guter Inhalt einfällt, dann stelle ich diesen auch sofort ein.
- Bleib am Ball! – poste regelmäßig, poste gut gemachte Texte und Medien, poste relevante Inhalte für Deine Zielgruppe!
- Tipp Heiko: „Der perfekte Post versetzt den Fan in die Lage, selbst geliked zu werden!“
Was macht einen guten Facebook-Post aus?
- “Ein guter Post sagt, worum es geht” (Hebig) – er beantwortet bestenfalls alle klassischen journalistischen „W-Fragen“, also
Was? – Wer? – Wo? – Wann? – Wie? – Warum? - Binde Videos nativ ein, auch wenn der Youtube-Link fast genau so gut aussieht, denn a) der Call-to-Action-Link bei direkt eingebundenen Videos bleibt frei definierbar und b) der integrierte FB-Videoplayer ist top für alle möglichen Devices optimiert
- Videos sind am besten nicht länger als 30 Sekunden
- Als „gesehen“ gezählt wird ein Video nach 3 Sekunden Laufzeit
Wie bringt man seine Fans dazu, Posts weiter zu teilen?
- Lass‘ Deine Fans durch das Teilen eines Posts einen direkten Nutzen erfahren, indem sie…
- … einen unmittelbaren Vorteil haben (Spendenaufruf!)
- … sich selbst positiv darstellen können
- … ihre Beziehungen mit anderen Nutzern pflegen können
- … ihre Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe präsentieren können
- … oder zeigen können, dass sie gute Menschen sind, weil sie eine ‚gute Sache‘ unterstützen
- Nutze auf Deiner Webseite den Share- und NICHT den Like-Button! (sagt Heiko)
Faustregel – von 10 FB-Posts sollten…
- 6 Posts Links mit Erläuterungstext
- 3 Posts Medien (besser Video als Foto)
- 1 Post reinen Statustext
… enthalten.
Und wie schreibt man gut „für den Algorithmus“?
- Protipp: #Hashtags sind für den Algorithmus völlig egal
- Poste aus der Instagram-App statt via Facebook direkt: das bringt eine höhere Reichweite (sagt Heiko)
- Optimiere Deine Keywords – auf Keywords steht der Algorithmus!
- Das wichtigste Kriterium für die Einblendung eines Posts im Newsfeed eines Fans ist die Beliebtheit! Beliebtheit ist die Summe aus Likes, Comments, Shares und Clicks zu einem Post – je höher der Gesamtwert, desto höher die Beliebtheit. Bewertet wird:
- Wie beliebt waren die VORHERIGEN Posts bei allen Nutzern?
- Wie beliebt ist der aktuelle Post bei allen Nutzern?
- Wie beliebt waren die bisherigen Posts des Autors beim Zielnutzer?
Außerdem: Funfacts
- Whatsapp hat gerade mal rund 80 Mitarbeiter (sagt Heiko)
- Die Google-Suche findet Facebook-Seiten besser als die Facebook-Suche (probiert’s aus)
- Eine Titel- und Profilbildoptimierung für eingearbeitete Textbotschaften bringt gar nichts – die Devices sind mittlerweile viel zu fragmentiert…
- Jede händisch eingereichte Missbrauchsmeldung wird mindestens einmal von einem Menschen angesehen!
- Je älter und desktopaffiner Nutzer sind, desto weniger Freunde haben sie
Und zu guter letzt – woher weiß ich eigentlich, ob meine Seite erfolgreich ist?
Durch die organische, durchschnittliche Reichweite aller Posts innerhalb eines Monats – „Ausnahmen“ wie überdurchschnittlich erfolgreiche Posts dienen dazu nicht als sinnvolle Erkenntnisquelle
Bis nächstes Jahr in Hamburg! 🙂